Blasorchester Siebenbürgen: „Herbstkonzert in eine musikalische Traumwelt“

Mit Märschen, Balladen, Rock, Medleys und Solisten auf Flügelhorn und Altsaxophon entführte das Blasorchester Siebenbürgen mit seinem neuen Dirigenten Johann Salmen beim Herbstkonzert in eine musikalische Traumwelt.

„Ein glückliches Händchen bei der Leitung des Orchesters und viel Spaß bei der Arbeit“ wünschte Jürgen Poschner, Vorsitzender des Blasorchesters, dem neuen Dirigenten, der seit dem 1. September den Taktstock führt und sich erstmalig der Öffentlichkeit mit einem eindrucksvollen Konzert präsentierte.

Die eindrucksvolle Vita, die Poschner vorlas, war Salmen „fast ein wenig peinlich“. Der 1960 in Scharosch an der Großen Kokel geborene Johann Salmen war von 1972 bis 1976 Trompetenschüler am Kronstädter Musiklyzeum „George Dima“. Danach besuchte er bis 1980 das Pädagogische Lyzeum „Josif Vulkan“ in Oradea mit dem Hauptfach Trompete. Er studierte unter anderem an der Uni Köln Schulmusik und Instrumentalpädagogik. Von 1983 bis 1987 leitete er Musikkurse am Mediascher Munizipalkulturhaus, war Mitglied der Musikgruppen „Ariston“ und „Holiday“, gab Konzerte in Siebenbürgen mit dem Kokeltal-Ensemble. An der Musikschule der Beethoven war er von 1991 bis 2010 Trompetenlehrer. Er ist Dozent für Trompete an der Musikschule Bonn, leitet die Posaunenchöre Wirtenbach sowie Mühlen und Drabenderhöhe.

Mit dem Titellied „Musik ist Trumpf“ aus der gleichnamigen ZDf-Sendung die von 1975 bis 1981 mit großem Erfolg lief und deren leicht beschwingte Melodie noch heute zum mitsummen animiert, trafen die Musiker sogleich den Gute-Laune-Nerv des Publikums.

Der „Böhmische Traum“ von Norbert Gülle (arrangiert von Siegfried Rundel) sei laut „You Tube die geilste Polka der Welt“, erklärte Salmen, der selbst durch das Programm führte.

Feinste Dudelsacktöne entlockten die Klarinettisten ihren Instrumenten als Salmen mit „Highland Cathedral“ einen musikalischen Trip in den Norden Schottlands machte. Das Publikum dankte mit begeisterten Pfiffen und Bravorufen.

„Großartig gespielt“, lobte Salmen dann Andreas Bodendorfer, der mit „Mitternachtsblues“, einem Solo für Trompete aus dem Film „Immer wenn der Tag beginnt“ auf seinem Flügelhorn brillierte. Auch Bruder Thomas Bodendorfer erzeugte Gänsehaut, als er auf seinem Altsaxophon gefühlvoll das Lied „My Way“ spielte, das einst von Frank Sinatra so populär gemachte Lied.

Nach dem schmissigen Radetzky-Marsch wechselten die Musiker zur Polka „Rauschende Birken“ von Ernst Mosch und seinen Egerländern. Energie ließen sie ab bei „Faszination Drums“, einem virtuosen Stück für Schlagzeug und Percussion, bei dem Markus Jung auf seinem Schlagzeug in die Vollen ging.

Ein begeistertes Publikum feierte nach dem Konzert den neuen Dirigenten und das Blasorchester mit rhythmischen Beifall und Zugabe Rufen, die gerne gegeben wurden.

Jürgen Poschner dankte eingangs noch den Förderkreismitgliedern für die Unterstützung der Jugendarbeit. Zehn Mädchen und ein Junge zeigten, was sie unter der Leitung von Norbert Miebach gelernt haben und entführten auf Flöte und Klarinette unter anderem in die „Musikfabrik“.

Ursula Schenker

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