Siebenbürgisch-Deutsche Heimatwerk

Gegründet wurde das Siebenbürgisch-Deutsche Heimatwerk 1952 durch Lore Connerth/Gundelsheim und Else Schlandt. Erste Mitarbeiterinnen waren Trude Gross-Mederus, Fr. Brenndörfer und Maria Lösch aus Lörach.

Das Heimatwerk sieht seine Aufgabe als Fortführung des in Siebenbürgen von 1904 bis 1950 existierenden Sebastian-Hann-Vereins. Dieser Verein wurde nach dem berühmtesten siebenbürgischen Goldschmied des 17./18. Jahrhunderts benannt.

Hauptziel des Heimatwerkes ist es die siebenbürgische Volkskunst zu pflegen, am Leben zu erhalten und der Öffentlichkeit näher zu bringen
Im Jahre 1967 verlegte das Heimatwerk seinen Sitz nach Drabenderhöhe, die Leitung übernahmen Liane Weniger und Edda Deppner.

Bis zum Jahre 1977 (Fertigstellung Altenheim-Neubau) war das Heimatwerk in den Privathäusern von Liane Weniger und Edda Deppner untergebracht. Aus Platzmangel wurden die Töpferwaren im Archiv-Keller des Altenheim „Siebenbürgen“ untergebracht, wo der Heimbewoh-ner Otto Zeides den Verkauf der Keramikwaren übernahm.

Ab 1977 ist das Heimatwerk im Neubau (Untergeschoß – neben dem „Heimatraum“) des Altenheims „Siebenbürgen“ mit Zugang von der Jacob-Neuleben-Straße untergebracht. Im März 1999 übernahmen Uta Beckesch und Edith Foith die Leitung des Heimatwerkes, seit 2001 gehört auch Ditta Janesch zum Team.

Im Laufe der Jahre waren folgende Frauen für das Heimatwerk tätig:
Hermine Oleinek
Selma Oleinek
Rita Prossig
Herta Maurer
Regina Gadelmeier
Grete Truetsch
Grete Reimer
Für das Heimatwerk gestickt haben im Laufe der Jahre u.a.:
Emma Oyntzen
Martha Jacobi
Maria Fleischer
Rosina Wellmann
Sara Tausch
Katharina Klusch
Irmgard Bloos
Margarethe Haake

Darüber hinaus haben Hedda Truetsch, Helge Baumann und Meta Wagner das Heimatwerk über viele Jahre bei den Verkaufsausstellungen in Dinkelbühl und Drabenderhöhe unterstützt.
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens in Drabenderhöhe wurde das Heimatwerk mit einer Urkunde des damaligen Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen Dankwart Reissenberger geehrt. Die Leistung von Liane Weniger für die langjährige Leitung des Heimatwerkes – bis zur Vollendung Ihres 80. Lebensjahres – wurde mit dem „Silbernen Wiehltaler“ ausgezeichnet.

Das Heimatwerk trägt sich finanziell selbst, die Arbeit wird ehrenamtlich erbracht, wobei Überschüsse für soziale Zwecke gespendet werden.
Feste Ausstellungstermine sind zu Pfingsten im katholischen Pfarrheim in Dinkelsbühl und am 2. Advent im Pavillon des Altenheimes „Siebenbürgen“ in Drabenderhöhe. Vor 2004 fand die Adventsausstellung in der Heimatstube Drabenderhöhe im Hermann-Oberth-Kulturhaus statt.

Das Angebot ist sehr reichhaltig:
neu erstellte Stickereien
Trachten-
– gürtel
– hemden
– krawatten
– bänder
– hauben (genetzt)
Kommissionsware von Landsleuten die ihre Trachtenteile aus Altersgründen weitergeben wollen

Literatur
sächsische MC und CD’s
Glückwunschkarten
Siebenbürgen-Aufkleber
Siebenbürgische Kalender
Photographien von Kirchen und Kirchenburgen

Die ebenfalls im Angebot geführten reichhaltigen Keramikwaren werden zurzeit aus Korond in Siebenbürgen und von Familie Etter aus Heilbronn bezogen. Kacheln mit siebenbürgischen Motiven oder Blumendekoration werden in verschiedenen Größen von Alida Tellmann bemalt.
Handarbeiten werden in Drabenderhöhe, Hagen und Bad Wildungen angefertigt.
Die Öffnungszeiten sind:
Montags von 15:00 h bis 18:00 h
Freitags von 10:00 h bis 12:00 h
Die Mitarbeiterinnen des Heimatwerkes stehen gerne auch auswärtigen Besuchern und Gruppen nach vorheriger Vereinbarung zur Verfügung.
Sie können wie folgt mit dem Heimatwerk Kontakt aufnehmen:
Uta Beckesch
Tel.: +49.2262.3490
Fax: +49.2262.701266
Ditta Janesch
Tel.: +49.2262.3234
E-mail: s.d.heimatwerk@sibiweb.de
Web: http://heimatwerk.sibiweb.de

Kleiderkammer in Drabenderhöhe

Als wir im Jahre 1965 unser Haus in Drabenderhöhe bezogen, reifte in mir der Plan, hier eine Kleiderkammer einzurichten. Der Grund, der mich zu diesem Vorsatz bewog, war der Zuzug unserer Landsleute in Nordrhein-Westfalen. Sie kamen mit wenig Gepäck und es fehlte oft das Notwendigste. Unsere erste Kleidersammlung machten wir spontan mit einem Handwagen, den mein Sohn und ich durch die Siedlung zogen. Wir sammelten Kleidung und Bettwäsche für Unna-Massen.

Bei einer Vorstandssitzung 1967 sollten auch die Spätaussiedler in Düsseldorf teilnehmen. Ein Bus fuhr von hier nach Düsseldorf. Durch Mundpropaganda wurden bei uns „Siedlung 14“, wir wohnten nämlich Altes Land Nr. 14, körbeweise Bekleidung aller Art abgegeben. Wir hatten Schwierigkeiten uns in unserer Wohnung zu bewegen. Der Bus kam zu unserem Haus und lud die abgegebenen Spenden in den Kofferraum ein. In Düsseldorf wurde in der Tiefgarage die ganze Pracht in den Bus von Unna umgeladen.

Dies war so beispielhaft und machte bei der Führung der Landsmannschaft so großen Eindruck, dass beschlossen wurde, meinem Vorschlag zur Einrichtung einer Kleiderkammer in Drabenderhöhe zuzustimmen. Der damalige Landesvorsitzende, Herr Rudolf Dienesch besuchte mich und wir besprachen die Probleme und Möglichkeiten der geplanten Einrichtung. Herr Eduard Dürr, der damalige Sozialreferent, übernahm die Verantwortung und so entstand tatsächlich die erste Kleiderkammer im Keller des Altenheimes. Die Keramikware des Heimatwerkes wurde in einem Nebenraum untergebracht. Beide Einrichtungen wurden von Herrn Otto Zeides, einem Bewohner des Altenheimes, betreut. Er war bei Bedarf immer greifbar und stets hilfsbereit. Im Jahre 1977 zog die Kleiderkammer zusammen mit dem Heimatwerk in den Keller des Neubaus unseres Altenheimes. Hier sind zwei Räume mit allen erforderlichen Einrichtungen versehen.

Man muss sich vorstellen, knapp 40 Jahre Kontakt mit Hilfesuchenden und die Arbeit macht immer noch Freude!
Laut unseren Buchungen konnten wir jährlich ca. 11 – 15000 Objekte (Kleidung, Gardinen, Bett- und Tischwäsche, Schuhe, Geschirr, Lampen, Teppiche u.v.m.) ausgeben. Bei Haushaltsauflösungen vermitteln wir Möbel, Kühlschränke etc.

In Drabenderhöhe hatten wir zwei Durchgangswohnheime, in denen Deutsche aus Russland untergebracht waren. Für diese Spätaussiedler war unsere Kleiderkammer ebenfalls Anlaufstelle. Durch diese Kontakte entwickelten sich selbstverständlich herzliche Verhältnisse, so dass sich auch diese Besucher bei uns heimisch fühlen konnten. Die nicht abgeholten Kleidungsstücke werden nach Bethel verschickt.

Seit einigen Jahren hat Alice Jobi, die Sozialreferentin der Kreisgruppe, die Leitung der Kleiderkammer übernommen.
Die bescheidenen Geldspenden, die bei uns eingehen, werden für Geschenke an Besucher aus Siebenbürgen oder für soziale Zwecke verwendet. Sie sehen, unsere Kleiderkammer ist eine voll funktionierende Einrichtung.

Allen Spendern der Bekleidung danken wir und bitten um weitere Unterstützung unserer Einrichtung, denn ohne Ihre Mithilfe kämen wir nicht zu weiteren Hilfestellungen.
In unserem Angebot haben wird auch Literatur aufgenommen und bitten daher für unsere lesefreudigen Spätaussiedler um Buchspenden.
Die Kleiderkammer hat jeden Montag von 15.00 bis 18.00 Uhr und Freitag von 10.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Ansonsten ist nach Vereinbarung und bei Bedarf geöffnet. Zum jetzigen Team, das die Kleiderkammer ehrenamtlich betreut, gehören: Katharina Widmann, Maria Römischer, Katharina Göbel und Alice Jobi als Leiterin.

Liane Weniger

1967 – Das Siebenbürgisch-Deutsche Heimatwerk besteht seit dem Jahre 1967 in Drabenderhöhe und wird ehrenamtlich von Frau Liane Weniger und Frau Uta Beckesch geleitet.


Es hat sich folgende Aufgaben gestellt:

  • Erhaltung und Verbreitung der siebenbürgisch-sächsischen Volkskunst durch Herstellung von Handarbeiten, Vermittlung von Trachten und Trachtenteilen.
  • Beratung bei der Herstellung von Trachten und Handarbeiten.
  • Beschaffung von Strickmaterial.
  • Verkauf von Keramikware, die nach überlieferten Mustern und Formen hergestellt werden.
  • Beschaffung von Trachtenbändern, die nur für das Heimatwerk im alten Stil gewebt werden.
  • Herstellung und Beschaffung von Postkarten mit siebenbürgischen Motiven.
  • Vermittlung von Strickaufträgen an die Damen des Altenheimes und der Siedlung, die auf kleine Renten oder nur ein monatliches Taschengeld angewiesen sind, um ihnen das Einerlei des Alltags zu erleichtern und durch ein „Nadelgeld“ ein Zusatzeinkommen zu verschaffen.
  • Wahrnehmung sozialer Aufgaben bei dringenden Fällen, wenn keine andere Stelle erreichbar oder zuständig ist.
  • Organisation von Spendenaktionen nach Siebenbürgen.
  • Organisation von Ausstellungen: Das Heimatwerk benützt jede Gelegenheit, um in größeren und kleineren Ausstellungen seine Arbeiten vorzustellen und anzubieten.

1997 – 30 Jahre Heimatwerk in Drabenderhöhe

Ein Rückblick von Liane Weniger

Das Siebenbürgisch-Deutsche Heimatwerk wurde im Jahre 1952 gegründet und hatte als Ziel die Pflege, Erhaltung und Verbreitung siebenbürgischer Volkskunst. Es wurde von Lore Connert gemeinsam mit Else Schlandt ins Leben gerufen. Trude Gross-Mederus und Frau Brenndörfer beteiligten sich ebenfalls an dieser Aufgabe.

Das Heimatwerk arbeitet ehrenamtlich und ist immer bereit über Beschaffung von Trachten, heimatliche Stickereien nach überlieferten Mustern, verschiedene Techniken und Anwendungsmöglichkeiten Auskunft zu geben oder zur Ausfertigung zu übernehmen, bzw. zu vermitteln.

Lore Connerth konzentrierte sich auf das Sammeln alter Volkskunst, Trachten etc. um in Gundelsheim, auf Schloß Horneck ein Heimatmuseum einzurichten. 1961 bis August 1967 übernahm Maria Lösch die Aufgabe, bei Ausstellungen unsere Volkskunst in bescheidenem Maße anzubieten. 1967 übersiedelten dann die „Güter“ des Heimatwerks, zwei Koffer und mehrere Kartons nach Drabenderhöhe. Edda Deppner und Liane Weniger übernahmen und teilten sich die Sparten der auf sie zukommenden Aufgaben. Edda Deppner schied aus Gesundheitsgründen im Jahre 1971 als Mitarbeiterin aus.

So wurde alles bei uns im Hause, damals Siedlung 14, heute Altes Land 10, in den Zimmern, Dachboden und Garage untergebracht. Herr Arz hatte seinerzeit den Verkauf der Keramikware übernommen, schied aber aus Altersgründen aus. So landete auch die Keramik in unserem Haus, bis wir sie im Archiv des Altenheimes unterbringen konnten. Herr Zeides setzte sich für den Verkauf der Ware ein und war bei Bedarf stets erreichbar, da er Heimbewohner war.
Seit dem Jahre 1977 befindet sich nun das Heimatwerk in seiner Vielfalt im Neubaukeller des Altenheimes mit Zugang aus der Neulebengasse. Stickerinnen waren und sind betagte Siebenbürgerinnen in der Siedlung und von auswärts (Siegen, Hagen). die ihre Einsamkeit mit der Herstellung von Handarbeiten ausfüllen und dabei durch den bescheidenen Sticklohn ihre Rente aufbessern können.

Die Heimatwerk-Stube haben wir aus eigenen Mitteln eingerichtet, das Heimatwerk trägt sich selbst und konnte beachtliche Sozialleitungen erbringen. Schon der ehemalige Bundesvorsitzende Erhard Plesch fand es besonders lobenswert, daß wir in unserer Sozialarbeit auch die Betreuung der alten Heimat Siebenbürgen einbezogen, wobei wir Fälle unterstützten, die über das Sozialwerk oder den ärztlichen Hilfsdienst in Berlin nicht zum Tragen kamen.

Das Wichtigste für mich ist, daß das Heimatwerk, trotz hohen Warenbestandes, stets schuldenfrei ist, es wird buchhalterisch von mir geführt, die Unterlagen werden geprüft und jährlich an die Bundesgeschäftsstelle weitergeleitet. 1967 sandten wir unsere Bilanz an das Patenschaftsministerium um damit zu dokumentieren, daß auch die Untergliederungen der Landsmannschaft aus eigener Kraft Bemerkenswertes zu leisten vermögen.

Unsere Einrichtung ist in vielen Freizeit-Almanachen, bei den Verkehrsämtern des Oberbergischen Kreises, in Zeitschriften für Volks- und Brauchtum, im Freizeitführer der Stadt Wiehl usw. vermerkt, so daß der Kreis der Interessenten immer größer und dazu beiträgt, daß Drabenderhöhe oft als Ausflugsziel angenommen wird. Dabei werden Führungen und Kurzvorträge über die Geschichte der Siebenbürger Sachsen und die Entstehung der Siedlung von den Besuchergruppen erbeten.

In unser Angebot haben wir ebenfalls siebenbürgische Literatur aufgenommen, die, man kann sagen, aus allen Herren Länder bei uns bestellt wird (Kanada, USA, Namibia, Österreich, Siebenbürgen usw.). Rege Korrespondenz, Erledigungen von Aufträgen und Beschickungen von Ausstellungen, bzw. Paketsendungen gehören zu unseren täglichen Arbeitseinsätzen, wobei der Höhepunkt der Heimattag der Landsmannschaft in Dinkelsbühl ist, wo wir einen größeren Verkaufsstand ausrichten.

Unser Motto: „Arbeit die Freude bringt, ist keine Last“
In diesem Sinne wünsche ich meinen Mitarbeiterinnen Uta Beckesch, Edith Foith und Grete Truetsch auch weiterhin Kraft und Freude bei ihrem Einsatz.

Liane Weniger

1999 – Das Heimatwerk betreibt eine eigene Ausstellung im Altenheim Drabenderhöhe, welche Montags und Freitags jeweils von 9.00 bis 12.00 Uhr geöffnet ist. Dort können eine Reihe von Handarbeiten, Keramiken, Trachen, Büchern, Karten, Kunstgegenständen, und Präsenten besichtigt und zu Selbstkostenpreisen erworben werden.

Kontakt:
heimatwerk@sibiweb.de
Fax +49 2262 701266

Mit freundlicher Unterstützung von SibiWeb.

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