Halloween – die Nacht der Geister

Wie das obige und die nachfolgenden Bilder beweisen, ging es in der Drabenderhöher Halloween-Nacht ganz schön gruselig zu. Viele Drabenderhöher Jugendliche verwandelten sich in ganz passable Geister. Nachfolgend berichtet Marianne Stitz aus Wiehl, wie sie Halloween erlebt hat.

Schon Wochen vor „Halloween“ hatten auch bei uns Kürbisse in allen Größen, Formen und Farben Hochkonjunktur. Nichts Böses ahnend betrachtete man die Schaufenster und plötzlich grinste dort ein gruseliger Kürbiskopf, und Gespenster flogen durch die Gegend. Halloween – bis vor einigen Jahren in Deutschland unbekannt – begegnete uns auf Schritt und Tritt.

Angeregt durch das frühe Spektakel, erwartete ich für die Geisternacht an Halloween einen Aufmarsch von unheimlichen und bedrohlichen Figuren an meiner Haustür.

Was sich mir wirklich bot, war enttäuschend: eine Gruppe Kinder schellte Sturm, und als ich die Tür öffnete, standen zwei Jungen und drei Mädchen da und forderten Süßes. Nichts erinnerte mich an Halloween und die Gespenster, kein Kürbiskopf starrte mich an, und die wenig überzeugende Drohung, dass es Saures gebe, wenn kein Süßes bereit sei, klang eher verschämt als gefährlich. Kinder im Alter von ca. 12 Jahren hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, auch nur andeutungsweise der Halloween-Erwartung zu entsprechen.

Umso bestürzter war ich, als ich heute im Spiegel las, dass in Italien ein Rentner sich durch Halloween-Anhänger so belästigt fühlte, dass er mit seinem Jagdgewehr auf zwei Jugendliche schoss und sie lebensgefährlich verletzte.

Welchen Ursprung hat Halloween?

Als die Römer die keltischen Länder eroberten, verbreiteten sie dort ihren Glauben und ihre Traditionen: Am 1. November feierten sie ein Fest zu Ehren der Göttin der Ernte. Äpfel und Nüsse waren das Symbol für das römische Fest. Und noch heute werden bei vielen Halloween-Parties Spiele mit Äpfeln und Nüssen gespielt.

Im 7. Jahrhundert legte Papst Gregor III. das Fest Allerheiligen auf den 1. November. Er ersetzte aus missionarischem Bestreben das heidnische Samhain, durch ein christliches Fest. Die Leute durften sich weiterhin maskieren, aber nicht mehr um böse Geister zu vertreiben, sondern zu Ehren der Heiligen. Dieser Brauch wurde dann von irischen Einwanderern in Amerika verbreitet.

Der Name Halloween leitet sich vom „All Hallows Eve“ ab, das ist der Vorabend von Allerheiligen (All Hallows Day). Seit 900 n. Chr. wird dieses katholische Allerheiligen-Fest gefeiert.

Eines der bekanntesten Halloween-Symbole ist der Kürbis, die sogenannte „Jack-O‘-Lantern“

Eine irische Sage erzählt, dass der Gauner und Bösewicht Jack O. den Teufel mehrmals in einen Hinterhalt lockte, aus dem er sch nicht mehr befreien konnte. Jedes Mal erpresste sich Jack einige weitere Lebensjahre vom Teufel, wenn er ihn wieder frei ließ. Als Jack eines Tages starb, wurde er weder im Himmel noch in der Hölle aufgenommen, und er musste sich auf den langen, dunklen Weg zurück zur Erde begeben. Der Teufel hatte Mitleid mit ihm und gab ihm ein Stück glühende Kohle aus seinem Höllenfeuer. Und weil Jack als Proviant eine Steckrübe hatte, schnitzte er sich daraus eine Laterne, in der das Kohlestück ewig glüht.

Der Volksmund hat aus der Geschichte abgeleitet, dass man mit solch einer Laterne sämtliche Geister abschrecken kann. Als der Brauch nach Amerika überführt wurde, fanden sich dort Kürbisse im Übermaß, die auch viel besser zu bearbeiten waren.

Von Amerika schwappte dann das Halloween-Fieber nach Europa über, das in Deutschland wohl kaum die Bedeutung wie in den Vereinigten Staaten finden wird.

Marianne Stitz

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