Seit geraumer Zeit befassen sich fast alle Medien mit dem Kriegsende vor 60 Jahren, wie aber verliefen die letzten Kriegstage in Drabenderhöhe?
Aufschluss darüber liefert unter anderem das Buch „So haben wir überlebt“ des Wiehler Heimatvereins, wo Reinhold Muth und Ellen Muth über die letzten Kriegstage in Drabenderhöhe berichten.
Das Buch ist vor einigen Wochen erschienen und kann zum Preis von 19,60 Euro erworben werden. 26 Zeitzeugen aus dem Wiehler Raum erzählen darin auf eindrucksvolle Weise ihre unvergessenen Kriegserlebnisse.
Drabenderhöhe war in den letzten Kriegstagen hart umkämpft. Zu einem unnötigen Blutvergießen kam es noch am 11. und 12. April 1945, als Drabenderhöhe von einem fanatischen deutschen Hauptmann verteidigt wurde.
Drabenderhöhe hatte wegen seiner Höhenlage und wegen der Zeitstraße, auf der zahlreiche Transporte der Wehrmacht liefen, eine zentrale Bedeutung. Als die Wehrmacht dann im Frühjahr 1945 damit begann rund um Drabenderhöhe Flak-Geschütze zur Luftabwehr aufzustellen, blickte die Bevölkerung mit Besorgnis in die Zukunft.
Am 20. März kam es dann zu einem heftigen Tieffliegerangriff und am darauf folgenden Tag wurden die Kirche und einige Häuser aus der Dorfmitte durch Bomben fast völlig zerstört.
Doch während die meisten oberbergischen Orte mehr oder weniger kampflos in die Hände der vorrückenden Amerikaner fielen, wurde Drabenderhöhe am 11. und 12. April noch hart umkämpft. Auf beiden Seiten waren schwere Verluste zu beklagen. Erst als Hauptmann Kanski, der alle Bitten der Dorfbewohner um Aufgabe abgelehnt hatte, schwer verwundet wurde, fand der sinnlose Widerstand ein Ende.
Möglicherweise ist Drabenderhöhe durch die Aufgabe am Nachmittag des 12. April vor einer noch größeren Katastrophe verschont geblieben, denn bereits für 18:00 Uhr waren US-Tiefflieger angefordert worden, die den deutschen Widerstand brechen und den Ort in einen Trümmerhaufen verwandeln sollten.