Wildkatze im Windparkplangebiet Oberstaffelbach nachgewiesen

Die im Oberbergischen Kreis bislang noch weitgehend unerforschte und extrem seltene Wildkatze, die streng geschützt ist, konnte im Bereich der geplanten Windkraftanlagen in Oberstaffelbach nachgewiesen werden. Es gelang im Untersuchungsraum einem Team unter Leitung des öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen Dipl.-Geogr. Rainer Galunder – westlich der L 338 – der Fotonachweis dieser extrem seltenen und gefährdeten Art.

Die Fotofallen, die im gesamten Plangebiet verteilt wurden, sind jetzt ausgewertet worden. Neben Funden von Dachsen, Madern und Wildschweinen gelang auch der Fund der Wildkatze. Die Fotofallen wurden gezielt zur Paarungszeit im Februar/März ausgebracht, zu der am einfachsten der Nachweis der Katzenart gelingt.

Das Windparkplangebiet liegt genau im Wanderkorridor für seltene Säugetiere wie Wildkatze, Rotwild, Muffel- und Damwild, der sich von der Nutscheid über das Windparkplangebiet Oberstaffelbach zum Heckberg und von dort zur Wahner Heide erstreckt. Der Nachweis der Wildkatze ist ein weiterer Baustein, der die einmalige Biodiversität des Plangebietes unterstreicht. Einfachheitshalber hat die GWN diesen Artenschutzverbotstatbestand erst überhaupt nicht untersucht, so dass die gesamte bisherige Planung vollkommen fehlerhaft ist.

Die von den Gemeindewerken Nümbrecht vorgelegten Gutachten (Artenschutz und Umweltbericht) erweisen sich vor dem Hintergrund der Vorkommen von Wildkatze, Schwarzstorch mit FFH-Beziehung, Rotmilanen, Großem Mausohr sowie insgesamt über 30 planungsrelevanten Arten als unzureichend, unvollständig und sachlich falsch.

Weder die für oberbergische Verhältnisse einmalige Artenvielfalt (extrem hohe Biodiversität) noch die Populationsrelevanz der teilweise extrem bedrohten Arten samt den Auswirkungen der Planung auf das FFH-Gebiet Immerkopf wurden in den GWN-Gutachten berücksichtigt. Aber für den nordrhein-westfälischen Umweltminister Remmel stellt der Nachweis der Wildkatze eine positive Nachricht dar. Die Festplatte der Natur, um die sich der Minister im Herbst 2013 in einer groß angelegten Pressekampagne sorgt, kann im Homburger Ländchen noch gerettet werden.

Die Bürgerinitiative Gegenwind führt unter Leitung von Rainer Galunder die bislang erfolgreichen Untersuchungen weiter fort und wird die Öffentlichkeit über wesentliche Ergebnisse auch zukünftig informieren.

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